Das Phänomen Corona, ein Plädoyer für Mitmenschlichkeit.

Die offene und würdige Annäherung schafft Begegnung und Raum für  mitmenschliche Entwicklung. Die gesamtgesellschaftliche Krise, die sich am und im Phänomen Corona  zeigt, ist vermutlich so alt, wie die Menschheit selbst. Dieses Phänomen lässt die Eine Welt wirklich als diese Eine erleben und doch ist diese existente Verbundenheit durch Meinungen, Unklarheit, Hoffnung, Angst, Panik, Fragen und Antworten geteilt, gar zerstritten und öffentlich wie privat in täglich erleb- und spürbarem Unfrieden. Jeder weiß das, jeder kennt das, jeder erlebt das; täglich, jetzt!
Paare, Familien, Gruppen, Organisationen, Arbeitsteams sind im Konflikt. Dieses  Phänomen Corona ist Wirklichkeit und betrifft jeden einzelnen Menschen auf  vielfältigste Weise. Dieses Phänomen schafft Wirklichkeiten in Kontroversen, Debatten, Fachaussagen, politische Entscheidungen und wirkt so in alle gesellschaftliche, öffentliche Lebensbereiche sowie in das gesamte Privatleben bis hin zur individuellen Gedankenwelt jedes einzelnen Menschen. Teilung und Trennung sind unter uns Menschen keine neuen Phänomene. Eine Viruserkrankung und eine Pandemie sind geschichtlich keine neuen Phänomene. Neu ist, dass dieses Phänomen Corona tatsächliche alle Menschen gleichzeitig und damit die gesamte Gesellschaft von uns Menschen auf Erden zeitgleich betrifft. Es wirkt in Fachdiskurse der Virologie, Immunologie, Biologie und Medizin, es wirkt in den gesellschaftlichen Bereichen des gesamten Gesundheits- und Bildungssystems, es wirkt auf jeden Arbeitsplatz, auf das gesamte kulturelle Leben, die gesamte Mobilität, die
Grundversorgung mit Lebensmitteln und Gesundheitsartikel, es wirkt auf das gesamte Mediensystem (Zeitungen, Fernsehen, Socialmedia); es ist total.

Der Grund der Teilung und Trennung, der Konflikte und der Kontroversen ist gleichbedeutend die Verbindung. Wir, jeder einzelne von uns, sind alle menschliche
Lebewesen und in unserer Selbstfürsorge auf unser eigenes Leben bedacht und um
dieses besorgt. Können wir diese Wirklichkeit annehmen, schaffen wir Annäherung,
überwinden Grenzen und Gräben und bauen Brücken. Das Phänomen Corona ist als
solches ein ursprüngliches, menschliches Phänomen (evolutionär anthropologisch), denn es zeigt uns, was wir als menschliches Lebewesen in Gesellschaft sind und was notwendig ist:
• Es zeigt uns unsere Natur, die wir mit allen anderen Mitmenschen teilen. Wir
erleben uns als Selbst und reflektieren dieses Erleben mit Fürsorge und doch fehlt
die eine eindeutige und klare Wahrheit.
• Notwendig ist anzuerkennen, dass wir alle hier auf der Erde das gleiche wollen:
LEBEN. Schaffen wir diese Anerkennung in Liebe, dann sind wir dem Frieden in
uns und zwischen uns einen großen Schritt näher gekommen.

Die Wahrheit dieser Wirklichkeit des Phänomen Corona ist, dass wir alle dieses
Phänomen in vielfacher Form, in vielfältiger Art und Weise erleben und teilen, dass es für uns alle, und je einzeln, da ist. Die Möglichkeit für uns alle ist, dass wir dadurch (endlich) spüren und erleben, dass wir alle jetzt hier sind, und das gemeinsam. Darin liegt die Offenbarung in einen offenen und ehrlichen Austausch miteinander zu gehen, die Fragen, Sorgen und Ängste ernst zu nehmen und daraus das Potential für noch viel mehr Leben und Lebendigkeit für alle wachsen zu lassen.

Sebastian Vogl
Soziologe (M.A.)
Moderator für Persönliche Zukunftsplanung (PZP)
SocialMediator®