Es ist nicht nur wichtig, welchen Mediator man sich aussucht, es ist auch wichtig zu wissen, welchen Mediationsstil er verfolgt. Da gibt es große Unterschiede, die so gut wie kein Mediant kennt, sicherlich auch einige MediatorInnen nicht. Es ist sehr wichtig darüber Bescheid zu wissen, da die unterschiedlichen Stile natürlich auch die Mediation stark beeinflussen. Hier erhalten Sie von mir eine kurze Übersicht…

Zu diesem Beitrag wurde ich inspiriert, als ich einen Artikel von Dr. Dr. Gattus Hösl las. Das war im September 2015, ich hatte gerade einen angenehmen Seminartag hinter mir.

„Sein berufliches Selbstverständnis lässt sich eher daran erkennen, welchem Mediationsstil der Mediator folgt.“ Zitat Dr.Dr. Gattus Hösl

Dieser Satz hat es in sich.

Denn es gibt durchaus Mediationsstile, die mehr Einfluss auf die Lösungsfindung nehmen als andere. Das mag am Anfang die Konfliktparteien vielleicht beruhigen, höre ich doch öfters den Wunsch: „Sagen Sie uns, was wir machen können.“ Das ist nachvollziehbar, da wir als MediatorInnen wissen, dass die Medianten oft zu uns kommen, weil sie nicht mehr weiter kommen und können. Sie haben schon Vieles ausprobiert, manchmal bereits über Jahre. Nichts hat geklappt. Sie haben das Vertrauen in ihre Lösungskompetenz verloren. Wir als MediatorInnen haben dies nicht! Wir sind der festen Überzeugung, dass die besten Lösungen immer in den Konflitparteien ruhen. Sie sind die Lösungsexperten für Ihren Konflikt, wir MediatorInnen helfen beim Aufräumen, beim Sortieren, beim sich klar werden, wir begleiten den Kommunikationsprozess und wachen darüber, dass die Lösungen für alle Beteiligten passen. Aus meiner Sicht ist es geradezu anmaßend, wenn MediatorInnen Lösungen für Konflikte anbieten, die mitunter schon Jahre aktiv sind, der MediatorIn den Konflikt aber gerade mal 2 Stunden kennt. Das geht nicht!

Win-win Lösungen entstehen nur dann, wenn die Lösungen von den Konfliktparteien kommen.

SocialMediator folgt dem transformativem Stil.

Der Mensch mit seinen Gefühlen, Bedürfnissen und seiner Persönlichkeit steht im Mittelpunkt

  • Eigenverantwortung und Persönlichkeitsentwicklung wird gefördert
  • echte Win-win Lösungen
  • große Nachhaltigkeit der Lösungen
  • hohe Anforderung an soziale Kompetenz der MediatorIn

Harvard Konzept

  • sachbezogenes Konzept ohne Beziehungsebene
  • stark lösungsbezogen
  • Interesse liegt auf Konflikt
  • sachlich, rationale Gesprächsfürung
  • kein Streben nach Wandlung der Konfliktparteien

Evaluativer Stil

  • bewertende Haltung, auch der Rechtslage
  • Lösungspotential der Medianten wird nicht ausgeschöpft
  • betont rationale Gesprächsführung
  • juristsche Einschätzung des Konflikts

Direktiver Stil

  • Handlungsanweisungen auf der Sachebene
  • fachliche Expertenschaft der MediatorInnen gefordert
  • gleicht einer Schlichtung