Die folgenden Fortbildungsmodule für Mediatoren:innen entsprechen den Standards und Ausbildungsrichtlinien des Bundesverbands Mediation. Thomas Jennrich ist lizenzierter Ausbilder BM.

Von einer interkulturellen Mediation sprechen wir dann, wenn kulturelle Gesichtspunkte einen wesentlichen Einfluss auf den Konflikt selbst und seinen Verlauf haben oder dieser Einfluss von einer Seite angenommen wird. Interkulturelle Mediation bedeutet in erster Linie Verständigung, gegenseitiges Verstehen der Standpunkte. Mitglieder unterschiedlicher Kulturen haben möglicherweise auch ein unterschiedliches Konfliktverhalten. Das kann für alle Beteiligten den Umgang schwerer machen, ohne den Grund dafür zu wissen. Sitten, Sprache, Gebräuche, Traditionen, Zeitgefühl, Ehrgefühl, Hierarchien, Werte, Verhandlungsstile und Entscheidungsgepflogenheiten sind stark durch kulturelle, historisch gewachsene Identität geprägt. Aus dem gelebten Identitätsgefühl entspringen spezifische Bedürfnisse, Wahrnehmungen und Sichtweisen, die mit den Sichtweisen der Konfliktpartner/-innen häufig nicht übereinstimmen. Dies heißt aber nicht, dass befriedigende Konfliktlösungen zur Normalität gehören. Interkulturelle Mediation ist eine Antwort auf diese veränderten gesellschaftlichen Bedingungen. Wie jede Mediation soll sie die Verständigung im Konflikt wieder herstellen helfen. Je nach Konstellation können sich für die Verständigungsarbeit in der interkulturellen Mediation dabei ganz andere Fragen ergeben und dieses Verfahren vor unterschiedliche Probleme stellen. Der Mediator/die Mediatorin versteht den interkulturellen Kontext als integralen Bestandteil der Kommunikation und weiß diesen in die Verständigungsarbeit adäquat einzubeziehen.
Inhalte:
– Herausforderungen in interkultureller Mediation – kulturübergreifende Konfliktlösungsstile – interkulturelle Kompetenz des/der Mediators/-in – Modelle der interkulturelle Kompetenzen – Modelle interkultureller Mediation – Besonderheiten bei Übersetzung – Soziale Hierarchien – Umgang und Arbeit mit Vorurteilen und Stereotypen – Emotionen als biologische Universalien – kulturbedingte Werteprioritäten – Kultur als Strategie.
Für das Modul sind Fördermittel des Min. für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau BW sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds in Höhe von 30% bzw. 50% bewilligt.

Beginn: So, 01.08.2021
Ende: Mo, 02.08.2021
Uhrzeit: 09:15 – 17:00
Dauer: 2 Termine
Kosten: 230,00 EUR
Treffpunkt: Kirchzarten-Burg, Rathaus, Höllentalstr. 56, Raum 2