Leider nein. Und zum Glück auch nicht.
Natürlich sind die 4 Schritte (Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte) ein großartiger Leitfaden. Sie helfen uns, klarer zu kommunizieren und unsere innere Welt transparent zu machen. Aber: GFK ist keine Technik, sondern eine Haltung – und genau hier liegt der Knackpunkt.
Wenn du die 4 Schritte wie ein Skript abspulst, ohne inneren Kontakt, ohne Einfühlung, ohne echtes Interesse am Gegenüber, dann kann es leicht wie ein Trick, wie eine Tecnik wirken – und genau das spürt dein Gegenüber.
Marshall Rosenberg hat immer betont: Es geht nicht darum, „richtig“ zu sprechen – sondern darum, Verbindung zu schaffen. Eine mechanische Anwendung der Schritte kann sogar trennend wirken, wenn sie nicht aus einem empathischen Raum heraus kommt.
Erinnerung aus deiner Ausbildung:
„Die Giraffe denkt nicht in Formeln – sie fühlt und lauscht. Die 4 Schritte sind eine Orientierung, keine Pflichtübung.“
Deshalb ist die innere Haltung entscheidend:
– Bin ich bereit, die Schönheit im anderen zu sehen – gerade wenn es mir schwerfällt?
– Habe ich Verbindung zu meinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen?
– Bin ich offen für ein echtes Nein – oder will ich doch nur, dass der andere das tut, was ich möchte?
Tipp für deine nächste Übung oder Supervision:
Spielt die Szene „Liebst du mich?“ von Marshall Rosenberg (YouTube-Link: Video) – und beobachtet, wie unterschiedlich es wirkt, wenn jemand GFK mit Giraffenhaltung vs. GFK als Technik „aufsagt“.
Fazit: Die 4 Schritte sind wie Straßenlaternen auf dem Weg zur Verbindung – aber den Weg musst du selbst gehen. Mit Empathie. Mit Präsenz. Mit Mut, dich echt zu zeigen.

