Ausgangslage: Ein multiprofessionelles Team einer Jugendhilfeeinrichtung stand kurz vor dem Auseinanderbrechen. Zwischen den Gruppenleitungen und der pädagogischen Leitung hatten sich über Monate Spannungen aufgebaut. Streitpunkte waren u. a. unklare Zuständigkeiten, als ungerecht empfundene Dienstpläne und eine als „kontrollierend“ wahrgenommene Führung. Die Kommunikation war weitgehend verstummt, unterschwellige Vorwürfe prägten den Alltag.
Einsatz von LSP in der Mediation: Nach einem klassischen Einstieg mit Auftragsklärung und Konflikterhellung setzte ich LSP ein. Die Frage lautete:
„Wie sieht Dein inneres Bild von der aktuellen Zusammenarbeit aus?“
Jede:r baute auf seiner Grundplatte sein Modell – ohne Kommentar. Danach stellte jede Person ihr Modell vor.
Ein Modell zeigte z. B. eine kleine Figur, eingekesselt von Mauern – der Gruppenleiter fühlte sich „eingesperrt in Vorgaben“. Ein anderes zeigte eine Brücke mit fehlendem Mittelstück – Symbol für unterbrochene Kommunikation.
Wirkung: Schon beim Zuhören spürte ich, wie sich die Atmosphäre veränderte. Plötzlich wurde nicht mehr „über“ die anderen gesprochen, sondern es ging um Bilder, die alle sehen konnten.
Durch Nachfragen wie:
🗨️ „Was braucht die Figur, um aus der Mauer zu kommen?“
🗨️ „Was würde das fehlende Brückenstück symbolisieren?“
… kamen tiefe Bedürfnisse ans Licht – nach Vertrauen, Eigenverantwortung, Austausch.
Abschlussmodell: Am Ende bauten alle gemeinsam ein „Zukunftsmodell“: eine Brücke mit bunten Verbindungen, an der jede:r einen Baustein beisteuerte. In der Mitte stand ein runder Tisch, Symbol für Transparenz und Dialog.
Fotos davon hängen heute noch im Teamraum.
Dieser Artikel stellt die Mediation sehr verkürzt da, um den Einsatz von LSP zu beschreiben.