Hier ist einer der häufigsten Kritikpunkte an der Gewaltfreien Kommunikation (GFK):

Ignorieren von Machtstrukturen

GFK setzt auf eine gleichwertige Begegnung und gegenseitige Empathie. In hierarchischen Strukturen oder bei starkem Machtgefälle (z. B. Chef-Angestellter, Eltern-Kind, Lehrer-Schüler) kann es schwierig sein, GFK effektiv umzusetzen. Manche Kritiker bemängeln, dass GFK zu wenig berücksichtigt, dass strukturelle Ungleichheiten nicht nur durch Sprache und Empathie ausgeglichen werden können.

Hier sind meine Gedanken an dem oben genannten Kritikpunkt an der Gewaltfreien Kommunikation (GFK):

Ignorieren von Machtstrukturen
  • Mein Gedanke:
    GFK leugnet Machtstrukturen nicht, sondern bietet eine Möglichkeit, Kommunikation trotz Hierarchien auf Augenhöhe zu gestalten. Sie hilft Menschen in Machtpositionen, empathischer zu agieren, und ermöglicht es „unterlegenen“ Personen, sich klar und selbstbewusst auszudrücken.

    • Beispiel: In einem Unternehmen kann ein Vorgesetzter mit GFK klar Erwartungen kommunizieren, ohne seine Mitarbeiter herabzusetzen. Gleichzeitig können Angestellte durch GFK ihre Bedürfnisse äußern, ohne konfrontativ zu wirken.
  • Zusatz:
    In autoritären Strukturen kann GFK zwar nicht direkt Machtverhältnisse ändern, aber sie ermöglicht es den Beteiligten, auf eine Weise zu kommunizieren, die zu mehr gegenseitigem Verständnis führt. Das allein kann bereits Machtgefälle entschärfen und langfristig zu einer Kulturveränderung beitragen.

Fazit:

Die genannten Kritikpunkte entstehen oft aus Missverständnissen oder einer oberflächlichen Anwendung der GFK. Wer sich tiefer mit der Methode befasst, erkennt, dass sie weder künstlich noch manipulativ ist und sehr wohl in hierarchischen Strukturen anwendbar bleibt – wenn auch nicht als Allheilmittel, sondern als bewusste Haltung zur wertschätzenden Kommunikation.