Ein Bedürfnis
… ist universell, menschlich, verbindend – und in der GFK immer:
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zeit-, orts- und personenbezogen frei
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nicht an eine konkrete Handlung gebunden
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positiv formuliert
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nicht verhandelbar, aber vielfältig erfüllbar
Beispiele: Verbindung, Klarheit, Respekt, Leichtigkeit, Wirksamkeit, Nähe, Sinn, Sicherheit, Wertschätzung
Ein Bedürfnis beschreibt, was uns am Leben wichtig ist, unabhängig davon, wie es erfüllt wird.
Ein Wunsch (bzw. eine Strategie)
… ist eine konkrete Handlung oder Vorstellung, wie ein Bedürfnis erfüllt werden könnte – also:
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an eine bestimmte Person, Zeit, Handlung gebunden
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eine von vielen möglichen Optionen
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verhandelbar
- richtet sich nach außen
Beispiel:
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Bedürfnis: Zugehörigkeit
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Wunsch: „Ich wünsche mir, dass du mich zur Party einlädst.“
Der Fehler entsteht, wenn wir den Wunsch für das Bedürfnis halten – und damit die Offenheit verlieren.
Wenn der andere die Party-Einladung ablehnt, glauben wir: „Dann wird mein Bedürfnis nicht erfüllt.“
Aber das stimmt nicht. Denn:
Jedes Bedürfnis hat 1000 Strategien.
Warum ist das wichtig?
Wenn wir Bedürfnis und Wunsch verwechseln, entstehen:
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Sackgassen
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Forderungen statt Bitten
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Schuldzuweisungen, wenn Wünsche nicht erfüllt werden
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das Gefühl von Abhängigkeit vom Verhalten anderer
GFK-Praxis-Tipp:
„Wäre mein Bedürfnis auch mit jemand anderem, zu einer anderen Zeit, auf andere Weise erfüllbar?“
Wenn ja: Es ist ein Bedürfnis.
Wenn nein: Es ist (noch) ein Wunsch bzw. eine Strategie.