Das Tetralemma ist eine Methode aus der systemischen Aufstellungsarbeit und der Mediation, die hilft, festgefahrene Denkmuster zu erweitern und mehr als nur „entweder – oder“-Lösungen zu denken.

🧠 Die Grundidee:

Viele Konflikte kreisen um zwei gegensätzliche Positionen – z. B. „Ich will Führung übernehmen“ vs. „Ich will keine Führung übernehmen“. Das Tetralemma erweitert diesen engen Rahmen um zwei zusätzliche Möglichkeiten – und noch eine fünfte, offene Option:


🔹 Die 5 Positionen im Tetralemma:

  1. Meine Lösung – z. B. „Ich übernehme die Leitung.“

  2. Deine Lösung – z. B. „Du übernimmst die Leitung.“

  3. Beides – z. B. „Wir teilen uns die Leitung.“

  4. Keines von beidem – z. B. „Jemand Externes übernimmt.“

  5. Etwas ganz Anderes – z. B. „Wir organisieren Leitung neu, z. B. als rotierendes Modell oder mit Aufgabenverteilung.“


🛠 Anwendung in der Mediation:

Du kannst die fünf Positionen als gedankliche Räume oder auch physisch im Raum markieren (z. B. mit Blättern oder Stühlen). Die Konfliktparteien „gehen“ gedanklich oder tatsächlich in jede Position und reflektieren: Was macht diese Option mit mir? Welche Wirkung hätte sie auf die Situation?

Das bringt oft überraschende Einsichten, entlastet und öffnet für kreative Lösungen, die vorher nicht denkbar waren.