Ziel: Die Gruppe lernt, den Unterschied zwischen Strategien (konkrete Handlungen) und Bedürfnissen (universelle, zeit- und ortsunabhängige Grundanliegen) zu erkennen.

🔹 Gruppengröße: 3-6 Personen
🔹 Dauer: 30-40 Minuten
🔹 Material:

  • Karten/Zettel mit verschiedenen Bedürfnissen (z. B. Sicherheit, Verbindung, Wertschätzung, Autonomie)
  • Leere Zettel und Stifte
  • Flipchart oder große Papierbögen

Ablauf (autonom durchführbar)

📌 1. Vorbereitung (5 Min.)

  • Legt die Karten mit Bedürfnissen verdeckt auf einen Tisch.
  • Stellt leere Zettel und Stifte bereit.
  • Einigt euch auf eine Person, die als „Zeitwächter:in“ darauf achtet, dass die Gruppe im Zeitrahmen bleibt.

📌 2. Bedürfnis ziehen & brainstormen (10-15 Min.)

  • Jede Person zieht eine Bedürfnis-Karte und liest das Bedürfnis laut vor.
  • Gemeinsam überlegt ihr: „Welche verschiedenen Wege (Strategien) gibt es, um dieses Bedürfnis zu erfüllen?“
    • Notiert so viele Ideen wie möglich auf die leeren Zettel.
    • Beispiel: Bedürfnis „Verbindung“ → mögliche Strategien: „Telefonat mit einem Freund führen“, „einem Verein beitreten“, „einen Spieleabend organisieren“, „sich in den Arm nehmen lassen“.
  • Sobald ihr mindestens 5-10 verschiedene Strategien gesammelt habt, legt die Zettel in die Mitte.

📌 3. Reflexion & Muster erkennen (10 Min.)

  • Betrachtet die gesammelten Strategien:
    • Welche Strategien könnten auch für andere Menschen funktionieren?
    • Welche Strategien sind sehr spezifisch (z. B. an eine Person, Zeit oder Ort gebunden)?
    • Gibt es Strategien, die in Konflikt mit anderen Bedürfnissen geraten könnten?

📌 4. Transfer in den Alltag (10 Min.)

  • Tauscht euch aus:
    • Gab es Situationen, in denen ihr nur sehr wenige Strategie für ein Bedürfnis gesehen habt?
    • Wie hilft es euch, mehrere Strategien zu erkennen, um flexibler in Konfliktsituationen zu reagieren?
    • Was könnt ihr aus dieser Übung für euren Alltag mitnehmen?

Hinweise für die selbstständige Durchführung:

✅ Falls die Gruppe sich unsicher ist, ob etwas ein Bedürfnis oder eine Strategie ist, nutzt folgende Fragen:

  • „Brauche ich das wirklich, um mich wohlzufühlen?“ → Dann ist es ein Bedürfnis.
  • „Gibt es andere Wege, um das zu bekommen?“ → Dann ist es eine Strategie.

✅ Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ – es geht darum, ein Bewusstsein für den Unterschied zu entwickeln.

👉 Erkenntnis aus der Übung:
Konflikte entstehen auf der Ebene der Strategien – nicht auf der Ebene der Bedürfnisse.
Indem wir den Unterschied erkennen, können wir neue, gemeinsame Lösungen finden.

Viel Freude beim Ausprobieren! 😊

Quelle:
Der GFK Chatbot von Social Mediator