Die kollegiale Fallbearbeitung ist eine Methode der beruflichen Weiterbildung und des Erfahrungsaustauschs in verschiedenen Berufsfeldern. Dabei kommen Kolleginnen und Kollegen zusammen, um gemeinsam einen konkreten Fall aus der eigenen Praxis zu analysieren und Lösungsansätze zu entwickeln.

Der Ablauf der kollegialen Fallbearbeitung kann je nach Kontext und Zielsetzung variieren, aber in der Regel folgt er einem strukturierten Vorgehen:

  1. Fallbeschreibung: Der oder die Fallgeber/in beschreibt den konkreten Fall aus der eigenen Praxis. Dabei werden alle relevanten Informationen und Hintergründe dargestellt.
  2. Verständnisfragen: Die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen Verständnisfragen, um den Fall besser zu verstehen und mögliche Unklarheiten zu klären.
  3. Analyse: Die Gruppe analysiert gemeinsam den Fall. Dabei werden Ursachen, Zusammenhänge und mögliche Handlungsoptionen identifiziert. Verschiedene Perspektiven und Fachexpertisen können hierbei hilfreich sein.
  4. Lösungsansätze entwickeln: Auf Basis der Analyse werden gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet. Ideen, Erfahrungen und Expertenwissen der Gruppenmitglieder fließen in die Entwicklung der Lösungsstrategien ein.
  5. Diskussion und Auswahl: Die entwickelten Lösungsansätze werden diskutiert und bewertet. Die Gruppe entscheidet gemeinsam, welche Ansätze besonders vielversprechend sind und welche möglicherweise weniger geeignet.
  6. Empfehlungen festhalten: Die Gruppe hält die erarbeiteten Empfehlungen schriftlich fest, um sie für den Fallgeber bzw. die Fallgeberin dokumentieren zu können. Diese Empfehlungen können als Handlungsempfehlungen dienen oder als Grundlage für weitere Schritte in der Bearbeitung des Falls.

Die kollegiale Fallbearbeitung bietet den Vorteil, dass Fachleute aus verschiedenen Bereichen ihr Wissen und ihre Perspektiven einbringen können. Durch den gemeinsamen Austausch können neue Lösungsansätze entstehen und das Verständnis für komplexe Fälle vertieft werden. Zudem fördert die Methode den Erfahrungsaustausch und die Weiterentwicklung der beruflichen Kompetenzen.