Bei Konflikten, die bereits hochgradig eskaliert sind, kann es durchaus Sinn machen, wenn der MediatorIn die Konfliktparteien nicht gleich an einen Tisch holt. In einer Shuttle Mediation pendelt der MediatorIn zwischen den Parteien. Die Parteien können sich dabei lediglich in getrennten Räumen, oder sogar in unterschiedlichen Ländern aufhalten. Wie z.B. 1978 Jimmy Carter, der zwischen Israel und Ägypten pendelte, um zwischen Begin und Sadat zu vermitteln.

Was ist eigentlich eine Shuttle Mediation?

to shuttle, ins Deutsche übersetzt, bedeutet hin- und herpendeln.

 

pendelmediation

Eine unsere wichtigen Aufgaben als MediatorIn ist es, dafür zu sorgen, dass keine neuen Verletzungen, Beleidigungen etc. in der Mediation entstehen. Wenn der MediatorIn also der Meinung ist, dass dies durch eine face-to-face Mediation nicht gewährleistet werden kann, oder nur durch andauerndes Intervenieren seinserseits, so macht eine Shuttle Mediation durchaus Sinn.

Zumal ja in einer der anfänglichen Mediationsphasen die Konfliktparteien erst mal mit dem MediatorIn sprechen, und der das Gesagte dann der anderen Konfliktpartei „übersetzt“. In dieser Phase ist ein shutteln sicher sehr gut geeignet. Die eigentliche Phase der Verständigung, beginnt dann, wenn beide Konfliktparteien einander zuhören können. Aus meiner Sicht, sollte daher von den Konfliktbeteiligten trotzdem auch eine face-to-face Mediation angestrebt werden. Wenigstens bei der Unterschrift zur gemeinsamen Vereinbarung sollten sich die Konfliktparteien begegnen.

Eine Shuttle Mediation sehe ich daher in erster Linie als eine Vorbereitung für die eigentliche Mediation an, in der sich die Konfliktparteien dann gegenüber sitzen.