Ein hohes Gut einer Mediation ist es, dass die Lösungen von den Konfliktparteien erarbeitet werden und nicht von dem MediatorIn kommen. Nur so ist die Chance auf Win-Win Lösungen aufrecht zu halten. Das heißt aber nicht, dass sich der MediatorIn zurücklehnen kann und jede Lösung, die von den Konfliktparteien erarbeitet wird auch wirklich eine Win-Win Lösung ist.

Als SocialMediator haben wir auch eine Verantwortung für die Lösung.

Es kommt durchaus vor, dass sich eine KP zu einer – wie ich sie nenne – „Schmolllösung“ oder zu einer anderen Lose-Win Lösungen hinreißen lässt. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Müdigkeit, zu großes Machtgefälle, Erschöpfung, Hoffnungslosigkeit, Entmutigung etc.

Da muss der SocialMediator vorsichtig sein, es kann durchaus sein, dass auch er müde und erschöpft ist. Endlich ist eine Lösung da, das Ende der Mediation ist in Sicht. Nun muss sicher gestellt werden, dass die Lösung für beide Parteien zufriedenstellend ist. Wir als SocialMediatorInnen stehen da in der Verantwortung.

Um dieser Verantwortung gerecht zu werden und um mit allen Beteiligten abzuchecken, ob die Lösung auch wirklich für jeden ein Gewinn ist, verwende ich gerne die S.M.A.R.T. Methode. Sie ist nicht speziell für Social Mediation entwickelt worden, dennoch ist sie uns in der Mediationsphase 5 sehr nützlich.

Ziel dieser Methode in der Social Mediation ist es, dass die KP am nächten Tag keinen Mediationskater haben, sondern langfristig mit der gemeinsam erarbeiteten Lösung zufrieden sind. Die einzelnen Punkte der S.M.A.R.T. Methode in der Social Mediation bedeuten:

S = Spezifisch – Die Konfliktparteien beschreiben Ihre Lösung so genau wie möglich um Unklarheiten zu beseitigen, oder um Hintertürchen zu schließen.

M = Messbar – Mögliche messbare Parameter der Mediationsvereinbarung können sein: wie oft, wie lange, bis wann, wieviel.

A = Attraktiv – Ist die Lösung für beide KP attraktiv, ansprechend. Wenn ich mir nicht ganz sicher bin, oder ich die Attraktivität für eine KP nicht erkannen kann, lasse ich mir diese Attraktivität erklären.

R = Realistisch – Ist die Lösung realitisch und auch realisierbar.

T = Terminiert – Die Mediationsvereinbarung enthält auf die Lösung bezogen klare Termine mit Datum, Ort und Uhrzeit.

Die S.M.A.R.T. Methode kann am Flipchart, auf Papier, oder im Interviewstil erarbeitet werden. Die Ergebnisse dieser Methode werden in die Mediationsvereinbarung aufgenommen.