Fragetechniken sind in der Mediation von entscheidender Bedeutung, da sie dazu beitragen, Informationen zu sammeln, Verständnis zu fördern und den Mediationsprozess voranzubringen. Hier sind einige wichtige Fragetechniken, die in der Mediation verwendet werden:

  1. Offene Fragen: Offene Fragen erfordern mehr als eine einfache Ja- oder Nein-Antwort und ermutigen die Teilnehmer, ausführlich zu antworten. Sie beginnen oft mit Wörtern wie „Was“, „Wie“ oder „Warum“ und fördern die vertiefte Kommunikation.

Beispiel: „Was sind Ihre wichtigsten Anliegen in dieser Situation?“

  1. Geschlossene Fragen: Geschlossene Fragen erfordern in der Regel nur eine kurze Antwort, entweder „Ja“ oder „Nein“. Sie werden verwendet, um spezifische Informationen zu klären oder um zu überprüfen, ob die Teilnehmer verstehen.

Beispiel: „Sind Sie mit der vorgeschlagenen Lösung einverstanden?“

  1. Umformulierende Fragen: Diese Fragen wiederholen, was eine Person gesagt hat, um sicherzustellen, dass der Mediator und die anderen Teilnehmer das Gesagte richtig verstanden haben. Sie fördern auch das Gefühl des Gehörtwerdens.

Beispiel: „Lassen Sie mich sicherstellen, dass ich Sie richtig verstanden habe. Sie sind besorgt über…“

  1. Reflexive Fragen: Reflexive Fragen fordern die Teilnehmer auf, über ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Perspektiven nachzudenken. Sie können zur Selbstreflexion anregen und Verständnis fördern.

Beispiel: „Wie fühlen Sie sich, wenn Sie an diese Situation denken?“

  1. Hypothetische Fragen: Diese Fragen werden verwendet, um die Teilnehmer dazu zu bringen, über mögliche Lösungen oder Szenarien nachzudenken. Sie sind nützlich, um kreative Ansätze zur Konfliktlösung zu fördern.

Beispiel: „Was würden Sie tun, wenn Sie in der Lage wären, die Situation nach Ihren Wünschen zu ändern?“

  1. Zirkuläre Fragen: Zirkuläre Fragen beziehen sich auf die Beziehung zwischen den Konfliktparteien und helfen, die Ursachen und Auswirkungen von Verhaltensweisen oder Entscheidungen zu klären.

Beispiel: „Wie denken Sie, beeinflusst das Verhalten Ihres Kollegen Ihr eigenes Verhalten?“

  1. Priorisierungsfragen: Diese Fragen werden verwendet, um die Prioritäten und Werte der Teilnehmer zu klären und festzustellen, was ihnen am wichtigsten ist.

Beispiel: „Welche Aspekte dieser Angelegenheit sind für Sie am dringendsten?“

  1. Neugierige Fragen: Neugierige Fragen ermutigen die Teilnehmer, mehr Informationen oder Hintergrundwissen über eine bestimmte Angelegenheit bereitzustellen.

Beispiel: „Können Sie mehr Details darüber geben, was in dieser Situation passiert ist?“

Die effektive Anwendung von Fragetechniken in der Mediation erfordert Fingerspitzengefühl, Empathie und die Fähigkeit des Mediators, die Kommunikation zu lenken, um die Bedürfnisse der Teilnehmer zu verstehen und den Dialog zu fördern. Die Wahl der richtigen Fragen hängt von den Umständen und dem Fortschritt des Mediationsprozesses ab.